Karate 空手
Die Grundidee des Karate (kara=leer, te=Hand) stammt aus China, wo ähnliche Kampfpraktiken schon vor Jahrhunderten gelehrt wurden – lange vor der Erfindung des Kyokushinkai Vollkontakt-Karate. Über die Insel Okinawa gelangte die Kampfkunst von China nach Japan, wo sie zum “Naha-Te” und viele Jahre später durch Funakoshi Gichin zum Karate weiterentwickelt wurde. Funakoshi gründete 1922 die erste Karateschule in Tokio.
Kihon 基本
Kihon ist die Grundschule des Karates. Dabei werden die Grundtechniken wie beispielsweise Schläge, Blöcke, Kicks oder der kräftige und stabile Stand Schritt für Schritt erlernt. Gute und saubere Grundtechniken sind das A und O für den weiteren Weg im Karate und der Grundbaustein für Kumite und Kata.
KATA 型
In der Kata werden die gelernten Grundtechniken aus dem Kihon zu ganzen Bewegungsformen zusammengesetzt. Neben dem ästhetischen Wert einer Kata ist die Anwendung der einzelnen Elemente für Verteidigung und Angriff sehr wichtig (Bunkai). Zudem werden im Kata Schnelligkeit, Rhythmusgefühl und Kraft trainiert, welche wiederum im Kumite wichtig sind.
Folgende Kata werden im Shinkyokushinkai trainiert:
Taikyoku I-III, Pinan I-V, Sanchin No Kata, Tensho, Yantsu, Tsukino Kata, Gekisai Dai, Gekisai Sho, Saiha, Kanku, Seipei, Seienchin, Garyu, Sushiho.
Kumite 組手
Das Kumite bildet den Kampfteil des Karatetrainings. Im Gegensatz zu anderen Karate-Stilarten übt Kyokushinkai Vollkontakt-Techniken aus. Das heisst Niederschläge und Wirkungstreffer sind erlaubt und das Ziel im Turnier-Kampf.
Jegliche Schläge in den Rücken, zwischen die Beine und auf die Knie sind aber nicht gestattet – ebenso wenig wie Hand- bzw. Faustschläge auf den Kopf. Würfe, Griffe und Schubsen sind ebenfalls tabu.
Im Sparring (Kampftraining im Dojo) werden die Techniken nicht vollständig durchgezogen und die Kraft dem schwächeren Partner angepasst. Verletzungen sind selten und nicht häufiger als bei anderen Kampfsportarten, die keinen Kontakt im Turnierkampf betreiben.
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Die Okawa Academy stellt eine breite Palette an Lehrmaterialien zur Verfügung, um dein Verständnis und deine Fähigkeiten in Kihon, Kata und Kumite zu vertiefen und verbessern. Zusätzlich erhältst du Zugang zu Inhalten über Trainingsmethoden und Biophysik. Diese Inhalte sind übersichtlich strukturiert, sodass sowohl Kyokushin-Rookies als auch erfahrene Dan-Träger und aktive Wettkämpfer das Passende für ihr individuelles Trainingsniveau finden.
Der Stil der letzten Wahrheit
Kyokushinkai
Das traditionelle Karate von Funakoshi wurde von einigen seiner Schüler weiterentwickelt und mit anderen Kampfkünsten vermischt, sodass weitere Stilarten entstanden sind. Einer dieser Schüler war Masutatsu Oyama, der die Stilart Kyokushinkai entwickelte.
Bereits mit 20 Jahren erreichte Oyama den 4. Dan im Shotokan Karate und widmete sich über viele Jahre dem Judo und Gojuryu. 1946 begab sich der 23-jährige Oyama auf den Berg Miobu in Japan, wo er in völliger Abgeschiedenheit trainierte und seine Kampfkunst perfektionierte. Nach zwei Jahren kehrte der unermüdliche Oyama zurück nach Tokio, gerüstet für die nationalen Meisterschaften, die er auch gewann. Dies war der Anfang des Kyokushinkai Karate, das er fortan in verschiedenen Schulen (Dojos) lehrte.
Der Unterschied zum traditionellen Karate, wie man es bis dahin kannte, waren die Vollkontakttechniken. Sosai Oyama entwickelte mit dem Kyokushinkai einen Karatestil, der sich mehr auf die realistische Anwendung im Alltag konzentrierte. Er war der Überzeugung, dass man mit nur angedeuteten Techniken auf die Körperoberfläche auch im Ernstfall nicht anders kämpfen würde. Neben den traditionellen Karatetechniken und Katas integrierte er beispielsweise auch Low Kicks aus dem Thaiboxing oder gesprungene Kicks aus dem Koreanischen Tae Kwon Do und vereinte damit die aus seiner Sicht besten Techniken in seinem Stil der «letzten Wahrheit».
Trotz Vollkontakttechniken fand er eine gute Balance zwischen hartem Training und körpergerechtem Sport, sodass er viele nicht nur dank den sportlichen Erfolgen davon überzeugen konnte, mit ihm zu trainieren. Bald hatte Oyama genug erfahrene Schüler, die seinen Stil auch in anderen Dojos auf der ganzen Welt unterrichteten. Er baute damit eine weltweite Organisation auf, die neben dem modernen Gedanken, neue und kreative Einflüsse einzubringen, an den traditionellen japanischen Grundwerten festhalten konnte.
World Karate Organisation
Shinkyokushinkai
Mit dem versterben von Sosai Oyama 1994, war dessen Nachfolge als Verbandsführer nicht klar geregelt. Viele seiner Schüler waren bestrebt, diese Funktion einzunehmen und konnten sich leider nicht einigen, sodass sich verschiedene eigenständige Verbände bildeten und die Kyokushinkai-Welt auseinandergerissen wurde.
Einer der weltweit grössten Kyokushinkai-Verbände wurde von Shihan Kenji Midori gegründet und trägt den Namen WKO (World Karat Organisation). Shihan Midori ergänzte den Zusatz «shin», was als «neues» Kyokushinkai zu verstehen ist. Mitglieder seines Verbandes tragen deshalb anstelle des traditionellen Kyokushinkai Kanji, das Shinkyokushinkai Kanji auf der linken Brust. Die technischen und Wettkampf-Unterschiede zwischen den verschiedenen Organisationen sind jedoch gering und unterscheiden sich nur in wenigen Details, sodass Mitgliedern aus unterschiedlichen Organisationen gemeinsam Trainieren und Wettkämpfe bestreiten können.
Kyu-prüfungen
Wie in den meisten traditionellen Kampfsportarten werden auch im Shinkyokushinkai Karate die Schüler in verschiedene Lernstufen eingeteilt. Diese sogenannten Kyu-Stufen werden durch die Gurtfarben symbolisiert und haben eine wichtige Bedeutung. Sie helfen nicht nur dabei, das Niveau des Trainingspartners einzuschätzen und die Intensität sowie Härte des Trainings anzupassen, sondern dienen auch als Motivationsquelle für das Fortschreiten im Gurtsystem. Dabei wird oft vergessen, dass der Gurt ursprünglich nur zum Binden des Dogi (Karateanzugs) gedacht ist.
In unserem Dojo finden regelmässig Kyu-Prüfungen statt – etwa ein- bis zweimal im Jahr. Während dieser Prüfungen werden die Techniken und die Kondition der Schüler sorgfältig bewertet. Je nach Kyu-Stufe werden die Prüfungen länger und intensiver, um den Fortschritt und die Hingabe der Karatekas zu reflektieren.
das Kihon Booklet
Bereitest du dich auf die nächste Stufe vor? Dann ist das Kihon Booklet die ideale Begleitung für dein Training und deine Vorbereitung.
Darin enthalten sind alle Stände, Kicks, Schlag- und Blocktechniken mit ausführlichen Erklärungen, um dich dabei zu unterstützen, die technischen Voraussetzungen für die nächste Kyu- oder Danprüfung zu erarbeiten. Neben anschaulichen Bildern zu jeder Technik findest du viele nützliche Informationen und Erklärungen zur Ausführung der Techniken. Nicht nur Anfänger, sondern auch erfahrene Karatekas können damit ihre Kyokushin-Techniken vertiefen.