Dieses Wochenende hat das Schweizer Team Karate Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal gewinnt die Schweiz Gold an der Shinkyokushinkai Karate Europameisterschaft in Polen in der Kategorie Kata – und dies sowohl bei den Herren als auch bei den Damen. Sensei Ciril und Senpai Carla aus dem Okawa Dojo gelang ein historischer Doppelsieg.

Begleitet von ihren Coaches Senseis An und Luigi traten die beiden im polnischen Tarnów an den Europameisterschaften in der Kategorie Kata an. Sie überzeugten mit präzisen Techniken, Kraft und packendem Spirit. Die internationale Konkurrenz war stark, doch unsere Dojoleiter waren in Bestform und konnten sich Runde um Runde gegen ihre Gegner durchsetzen. «Wir haben uns intensiv auf diese Meisterschaften vorbereitet und an den technischen Details gefeilt», erklärte Coach An.

Für Sensei Ciril war das Viertelfinale gegen den Favoriten aus Polen (Sensei Konrad Kozubowski) eine entscheidende Runde. «An den letzten Europameisterschaften 2019 musste ich mich ebenfalls im Viertelfinale gegen ihn nur knapp mit einer Wertung von 2:3 geschlagen geben.», so Ciril «Aber dieses Jahr liess ich mir den Einzug ins Halbfinale nicht nehmen.» Unser Sensei zeigte eine tadellose Performance und entschied die Partie souverän für sich.

Auch Senpai Carla traf im Viertelfinale auf eine Favoritin: die Vorjahressiegerin aus Litauen (Sensei Diana Maciute). Bereits im vergangenen Dezember am European Cup in Litauen konnte unsere Senpai die Begegnung mit der Lokalmatadorin für sich entscheiden. Und auch dieses Mal blieb die Litauerin chancenlos und Carla zog weiter ins Halbfinale.

Nach vier Runden bei den Damen und fünf Runden bei den Herren standen schliesslich die Sieger fest: Ein historischer Doppelsieg für die Schweiz und für das Okawa Dojo Baden!

Der Anlass war jedoch nicht nur geprägt von freudigen Momenten, sondern wurde leider auch von bedrückenden Emotionen überschattet. Die Grenze zur Ukraine war nur wenige Kilometer vom Austragungsort Tarnów entfernt und die Folgen des dort herrschenden Krieges waren deutlich zu spüren. Nicht nur fuhr das Team eigens mitsamt Hilfsgütern zum Wettkampf nach Polen, auch wollten sie jenen ukrainischen Athleten Tribut zollen, die leider nicht bei den Meisterschaften antreten konnten. Als Zeichen der Solidarität und Freundschaft traten unsere Kata-Meister mit der Ukraine-Fahne aufs Podium.